Sechstklässler schreiben ein Buch

„Leon und der Enderle“

Vor dem Rathaus in Ketsch steht eine große Gestalt, die weithin unter dem Namen „Enderle“ bekannt ist. Doch wer war dieser Mann, von dem die meisten nur wissen, dass er der Gemeinde und einer Straße den Namen gegeben hat? Mit dieser Frage setzten sich die 31 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen der Neurottschule auseinander und gingen auf Spurensuche. Sie erfuhren, dass der Enderle in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelebt hat und ein Schultheiß war, ein Mann also, der ein öffentliches Amt innehatte. Ein tragisches Schicksal ereilte ihn, da er sich gegen die damalige Obrigkeit in Person des Pfalzgrafen Ottheinrich von der Pfalz auflehnte. Eine neue Geschichtsübung – oder was hat diese alte Sage mit der heutigen Zeit zu tun?

Die Schülerinnen und Schüler versuchten, sich in seine Lage zu versetzen. Heraus kam ein 160-seitiges Buch mit dem Titel „Leon und der Enderle – Mobbing, die Folgen und eine ziemlich alte Geschichte.“ Rahmenthema ist die Sage vom „Enderle von Ketsch“, die verknüpft wird mit einer selbst erfundenen Geschichte, die in der heutigen Zeit spielt und in der es um Mobbing geht.

Während das Schicksal des Enderle in Ketsch ein tragisches Ende nahm, fand die Geschichte der Ketscher Schüler ein wohlüberlegte Happy End. Mehr sei nicht gesagt ….

Während die Autoren die Kapitel verfassten und sich mit dem Marketing des Buchs und der Suche nach Sponsoren beschäftigten, setzten ihre Mitschüler Teile des Buchinhalts mit Gestik, Mimik, Kostümen und Kulissen szenisch um. Festgehalten wurden der Prozess und das Produkt in einem Film, der am 26. Februar 2019 im Ketscher Central-Kino, Enderle-Straße 24a, gezeigt wird.

Im Rahmen des Projekts „Buch macht Schule – Schule macht Buch“ wurde die Autorengruppe – unterstützt von der Lehrerin Anette Schwab – begleitet von der Schriftstellerin Carola Kupfer und dem Verleger Wolfgang Schröck-Schmidt. Das Filmprojekt entstand unter der Regie der Schauspieler und Theaterpädagogen Laura Holz und Christoph Kaiser. Das Film-Team wurde betreut von der Lehrerin Judith Heyer.

Vorab eine Pressekonferenz

Große Aufregung! Denn am Donnerstag nachmittag, den 14. Februar 2019, waren alle Mitwirkenden eingeladen ins Ketscher Rathaus, wo eine Buchpräsentation und eine Pressekonferenz zu dem Projekt stattfanden. Schulleiter Joachim Rumold gab zu, sehr stolz zu sein auf seine Schüler. „Wenn ich an das Buch und seine Entstehungsgeschichte denke, bekomme ich Gänsehaut,“ sagte er gegenüber der Schwetzinger Zeitung. (Der komplette Artikel wurde am 16.02.2019 veröffentlicht und ist nachzulesen unter: https://www.morgenweb.de/schwetzinger-zeitung_artikel,-ketsch-der-stolz-ist-fast-mit-haenden-zu-greifen-_arid,1401976.html)

Das Buch zu schreiben, war eine große Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler. Es galt Ideen zu finden, Schreibblockaden und andere Durststrecken zu überwinden, die verschiedenen Schreibstile zusammenzufügen. „Es ist ein richtig tolles Buch geworden“, fand die Autorin und übrigens auch Kunsthistorikerin Carola Kupfer, die schon mehrere Schulprojekte begleitet hat.

Und wo kriegt man das Buch?
Ganz einfach: Man kann es kaufen – ganz regulär im Buchhandel:
„Leon und der Enderle – Mobbing, die Folgen und eine ziemlich alte Geschichte“. Team Neurott.
Edition Schröck Schmidt Verlag, Altlußheim.
ISBN: 978-3-945131-27-5
Preis: 11,95 €