Unterstützung für rechenschwache Grundschulkinder
Es ist heute unumstritten, dass es zumindest genauso viele rechenschwache wie leseschwache Kinder gibt. Man spricht von 6% Kindern, die eine ausgesprochene Rechenschwäche – man spricht auch von Dyskalkulie – haben. Zudem zeigen etwa 15% der Kinder bei manchen Lerninhalten erhebliche Mängel.
Die Fähigkeit zu rechnen kann auch bei lernschwächeren Schülerinnen und Schülern durch gezielte Förderung entwickelt werden. Zunächst ist Dyskalkulie eine Teilleistungsstörung im mathematischen Bereich. Die betroffenen Kinder können in anderen Fächern durchschnittliche oder sogar sehr gute Leistungen zeigen.
Die Rechenschwäche äußert sich durch fehlendes mathematisches Begriffsvermögen, insbesondere einer mangelnden Vorstellung von Zahlen und Mengen sowie mangelndes Verständnis für Zahlenoperationen.
Vielen Rechenstörungen liegen – ebenso wie anderen Teilleistungsstörungen – angeborene funktionelle Ursachen zugrunde. Ebenso wirken sich soziale und psychische Schwierigkeiten auf die mathematischen Leistungen aus. Immer häufiger spielen fehlende Vorerfahrungen des Kindes eine Rolle. – Keine Rechenschwäche gleicht der anderen. Dennoch lassen sich bhei fast allen rechenschwachen Kindern Wahrnehmungsstörungen feststellen, die sich in typischen Rechenfehlern widerspiegeln. Solche Fehler zeigen, dass die Kinder durchaus mit System rechnen, jedoch mit einer ungeeigneten Strategie. Dies kann nicht einfach durch verstärktes Üben behoben werden, sondern erfordert ein diagnostisches Vorgehen.
Seit dem Schuljahr 2002/2003 gibt es an der Neurottschule die Recheninsel, die Kinder mit Rechenschwäche in der Regel über das ganze Schuljahr hinweg betreut. Anfangs nahmen an den Kursen Kinder unserer Schule teil, das Angebot wird jedoch zunehmend auch von Schülern der umliegenden Grundschulen angenommen.
Eine der Hauptaufgaben der Recheninsel besteht darin, die Kinder vom zählenden zum denkenden Rechnen zu führen, durch spezielles Anschauungs- und Übungsmaterial lernen die Schüler, ihre Wahrnehmung zu verbessern und ihre Zahlvorstellung sowie Vernetzungsstrategien als Grundlage für das Rechnen zu entwickeln.
Zur Bewältigung dieser speziellen Aufgabe wurde der Neurottschule sechs Wochenstunden vom Schulamt zur Verfügung gestellt.